29. März 2017

Kampf gegen Gewalt an Frauen: Hier fehlt es nicht am Geld, sondern am politischen Willen.



Die Grüne Jugend Ostbayern veranstaltete am 19.02.2017  in Landshut ein Seminar zum Thema “Gewalt an Frauen bekämpfen” . Als Referentinnen waren die Landtagsabgeorndete Verena Osgyan und Christiane Mendler-Härtl von der Landshuter Interventionsstelle (http://www.info-lis.de/) für häusliche und sexualisierte Gewalt geladen. Im Mittelpunkt stand der Flächendeckende Ausbau von Frauenhäusern und Beratungsstellen in Bayern und im Detail im Landkreis Landshut, sowie die politische Situation. 
Die momentane Lage für Frauen in Gewaltsituationen ist verheerend, im Landkreis Landshut beispielsweise kommen auf etwa 300.000 Einwohnerinnen und Einwohner nur zehn Frauenhausplätze. Bayernweit müssen jährlich etwa 4000 Frauen, die sich um Plätze in Frauenhäusern bewerben, abgewiesen werden und das, obwohl die für die Betreuung notwendige Geldsumme nicht das Problem sein könne. Die Sprecherin der Grünen Jugend Ostbayern ist verärgert: “Hier fehlt es nicht am Geld, sondern am politischen Willen.  Momentan werden nur etwa 9 bis 10 Prozent der Kosten für die Hilfsangebote vom Freistaat übernommen, den Rest tragen die Kommunen oder Spenderinnen und Spender. Studien zeigen, dass 40 Prozent aller Frauen in Deutschland körperliche oder sexuelle Gewalt erleiden erlitten haben. Angesichts solcher Zahlen kann ich für die Tatenlosigkeit der Politik nur Unverständnis aufbringen”.
Der Sprecher der Grünen Jugend Ostbayern, Bernhard Wildangel, ergänzt: “Die bayerische Landesregierung muss endlich der Wahheit ins Auge sehen und ihr Versagen zugeben. Staatliche Förderung von Frauennothilfe muss zur Regelaufgabe werden. Es bedarf dringend mehr Personal, mehr Plätzen und niedrigschwelliger Beratungsangebote. Weiter müssen in Kindergärten und Schulen Erziehungsmuster aufgebrochen und Kinder gegen Gewalt gestärkt werden”. 


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